I
Lesung (Lk 19, 1-10):
Und er kam nach Jericho hinein und zog hindurch.  Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich.  Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt.  Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen.  Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muß heute in deinem Haus einkehren.  Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.  Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt.  Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.  Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams Sohn.  Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.

II
Kommen – aufsehen – sprechen – retten

Die Schüler lachen, schnattern, kreischen, trampeln. Er hört es schon auf dem Gang. Die Klassentür fliegt auf. Knall. Gegen die Wand. Ein paar Jungs rennen. Einer brüllt. Lineale – als Gewehre missbraucht. Einer, einer, wieder er, wieder der, feuert zurück. Verzweifelt. Schlägt um sich. Einer, einer, wieder er, wieder der. Gegen so viele.

Kommen – aufsehen – sprechen – retten?

III.
Die Kirchentüren stehen weit offen. In den Geruch der Kirche – ehrwürdig, holzig und verstaubt – mischt sich die Würze von Zwiebelkuchendüften.
Sie sitzt am gedeckten Tisch, lässt sich bedienen.
„Herzlich willkommen!“ „Was darf ich Ihnen bringen?“ „Mit oder ohne Speck?“ „Lassen Sie’s sich schmecken!“ „Schön, dass Sie da waren!“ „Einen schönen Tag noch!“ „Bis morgen vielleicht?“ - „Ja, bis morgen. Es ist so schön, nicht allein beim Essen zu sein.“

Kommen – aufsehen – sprechen – retten

Jesus kam nach Jericho. Er sah zu ihm auf und sprach: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren. Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Amen.


Gesegnete Mahlzeit!