Andacht am 02.03.2012, Pfarrer Markus Laidig

Liebe Vesperkirchengemeinde,

Vor rund 20 Jahren – etwa zur selben Jahreszeit, wie dieser – waren wir in der Nähe von Bremen auf Schullandheim.
Beim Besuch der Stadt Bremen ist mir das Denkmal mit den berühmten, gleichnamigen Stadtmusikanten in Erinnerung geblieben.
Vielleicht kennen Sie sie, waren selbst schon einmal dort gewesen?

An diese, die Bremer Stadtmusikanten, habe ich mich erinnert, beim Lesen der Jahreslosung 2012: „Meine Kraft“, sagt Jesus da, „ist in den Schwachen mächtig“.

Die Bremer Stadtmusikanten - vier Tiere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie sind in Situationen geraten, in denen es für sie keine anständige Bleibe, kein Sein mehr gibt. Doch sie wollen sich nicht festhalten lassen an dem, worauf sie gekommen sind, nicht festlegen lassen auf das, was sie sind.
Ihr Wunsch bringt sie in Bewegung. In dieser finden sie einander, merken, dass sie miteinander über sich, über das, was sie sind, hinauswachsen können. Gemeinsam können sie etwas bewegen, hart gewordene Situationen aufbrechen, Leben lebenswert machen.

Jesus ist auferstanden von den Toten. Im Vertrauen auf Gott, auf Jesus können wir jeden Tag von Neuem beginnen und aufstehen aus der Kraft heraus, die uns in Jesus Christus geschenkt ist.

So können auch wir in Bewegung geraten. Uns aufmachen, auf neuen Wegen wandeln und neuen Zielen entgegen. Altes, Verstaubtes, Verkrustetes hinter uns lassen. Situationen, Leben ändern, das wir nicht mehr gutheißen können, das wir nicht mehr als gut empfinden können.

Auf den Weg gemacht haben auch wir uns als Gemeinschaft der Besucherinnen und Besucher der Vesperkirche und derer, die für deren Organisation und Zustandekommen verantwortlich sind.
Menschen, Männer und Frauen, bringen etwas in Bewegung, wollen gemeinsam daran arbeiten, dass das Leben in unserer Stadt dem nahe kommt, was Jesus uns in Wort und Tat vorgelebt hat. Vielleicht gibt es da manchmal auch Rückschläge, ist der Weg nicht immer leicht. Doch bin ich mir sicher, dass wir dabei immer wieder auch erleben dürfen, wie wir so gemeinsam über uns hinauswachsen und Wunderbares vollbringen können.

Ich wünsche uns, dass wir in Bewegung bleiben, dass wir dran bleiben an all unseren Bestrebungen zum Besseren hin zu arbeiten – und dass wir dabei den Weg nicht aus dem Blick verlieren, den Weg, der diesem Wanderprediger aus Nazareth nachfolgt.

Ich denke, nein, ich glaube fest daran, dass uns das im Vertrauen auf diesen Gott, dessen Kraft in den Schwachen mächtig ist, sicher gelingen wird.

Verlieren wir also nicht den Mut, wenn wir schwach sind oder uns mal schwach fühlen!

Amen.