Andacht am 27.02.2012, Pastor Hans-Martin Brombach

Liebe Vesperkirchengemeinde,

ich möchte sie heute teilhaben lassen an einem Erlebnis aus der hinter uns liegenden Faschings- und Karnevalszeit. Zugegeben, ich bin kein Karnevalist und bräuchte diese Zeit auch nicht. Aber in den Medien konnte man dem allen nicht entkommen. So auch an diesem Abend – ich glaube es war Faschingsdienstag, als ich nachts vor dem Schlafengehen noch die Tagesthemen anschauen wollte. So schaltete ich meinen Fernseher ein und landete noch mitten in einer Prunksitzung des Kölner Karnevals – sie hatten wie gewohnt überzogen.
Auf der Bühne stand die Gruppe Brings und deren Frontmann moderierte gerade den letzten Titel an, etwa mit folgenden Worten. „Wir Kölner lieben unseren Dom. Der macht ganz Köln zur Kirche. Wollen wir heute Abend diesen Saal auch zur Kirche machen? Da singen wir jetzt miteinander das Halleluja.“
Die Band begann zu spielen, der Sänger sang die erste Strophe und dann forderte er mit den Worten: „Nimm dir ein Herz und sing: Halleluja“ – den Saal heraus, mit einzusteigen. Der gospelartige Gesang, die Inbrunst, mit der die Menschen dann das Halleluja sangen, das hatte etwas in sich, das einen emotional nicht ganz kalt bleiben ließ. Und es wurde im Laufe des Liedes immer intensiver. Diese Emotionen bei Halleluja würde ich mir auch in meiner Gemeinde, in unserer Kirche wünschen – dachte ich.
Freilich, den Text, den der Sänger dazu gesungen hat, den habe ich nicht wirklich verstanden, er war in Kölsch und ging einfach großteils unter. Deshalb habe ich mich am nächsten Tag auf die Suche gemacht im Internet. Zunächst stieß ich auf einen Song von Leonard Cohen. Er hatte den Song 1984 erstmals veröffentlicht und eine ganze Reihe von Sängern haben ihn in Folge gecovert.
Nun war er also im Karneval bei der Gruppe Brings mit einem Kölschen Text gelandet. Diesen Text habe ich mit dann aus dem Netz geholt und zu übersetzen versucht:

Ich habe gehofft, es gibt ein Lied
Das jeder kennt und jeder singt
Auch wenn er mit Musik nichts am Hut hat
Egal ob du beim oben auf fliegen bist
Oder genug hast von all dem Mist

Nimm dir ein Herz und sing Halleluja

Halleluja, Halleluja, Halleluja

Du hast gedacht, das Leben hat einen Sinn
Alles wird gut, alles haut hin.
Und hast du dann dein Lehrgeld bezahlt
Egal, wie tief du gefallen bist
Wie angeschlagen du auch wiederkommst
Nimm dir ein Herz und sing Halleluja

Halleluja, Halleluja, Halleluja

Egal, wie sicher du dir bist
Wenn ein schwarzer Engel deine Seele küsst
Nimm dir ein Herz und sing Halleluja

Du hast einen lieben Menschen neben dir
Alles gut im Jetzt und Hier
Der Himmel blau, so weit dein Auge schaut

Halleluja, Halleluja, Halleluja

Halleluja – Lobt Gott, preist Gott! – Mitten im Leben, mitten im Alltag, vielleicht gerade auch denn, wenn euch von den äußeren Umständen her gar nicht danach ist. Stimmt dieses Lied einfach aus dem Herzen heraus mit an.

So endet der Psalter auch im 150 und letzten Psalm mit den Worten: „Alles, was Odem hat, lobe den HERRN!
Halleluja!“