Andacht am 25.02.2013, Schülerinnen des FSG Ludwigsburg und Studienleiter Martin Hieber

Liebe Gäste der Vesperkirche,

56 Tage ist sie alt.
Seit 56 Tagen gilt sie.
Am 56. Tag dieses Jahres wollen wir uns (wieder) daran erinnern, an...
...die Jahreslosung 2013. Sie steht in der Bibel, im Neuen Testament, in Hebräer 13,14:

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“


Dazu 3 kurze Gedanken:

1.) Stadt
2.) Keine bleibende Stadt
3.) Zukünftige Stadt


1.) Stadt:
Geburtsstadt, Barockstadt – zugegeben, ich bin stolz, dass Ludwigsburg die Geburtsstadt unserer 3 Kinder ist – geboren direkt neben dem schönen Barock-Schloss und dem Märchengarten.
Heimatstadt – ist sie für unsere Kinder nicht. Wir wohnen in Markgröningen. Aber für manche von Ihnen ist Ludwigsburg die Heimatstadt. Hier sind Sie aufgewachsen, hier sind Sie zuhause.
Schulstadt – 36 Schulen gibt es aktuell in Ludwigsburg. Wir kommen vom Friedrich-Schiller-Gymnasium.
Fairtrade-Stadt – seit einigen Jahren gehört Ludwigsburg zu den 130 Städten in Deutschland, die fair gehandelte Waren vom Kaffee über Schokolade bis zu Jeans anbieten und damit einen wichtigen und notwendigen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Menschenwürde weltweit leisten. Den Ludwigsburger Barock-Kaffee können Sie hier auch genießen!
Vesperkirchen-Stadt – eine von 23 Vesperkirchen-Städte in Baden Württemberg. Zum 4. Mal besteht hier die Möglichkeit zur Begegnung und zum gemeinsamen Mittagessen. Ich selbst komme immer wieder gerne hier her. Herzlichen Dank an die vielen Helferinnen und Helfer im Hintergrund und Vordergrund, die uns hier so gut versorgen!

2.) Keine bleibende Stadt:

Trotz Geburtsstadt und Heimatstadt, trotz Schulstadt und Fairtrade-Stadt, trotz Barockstadt und Vesperkirchen-Stadt: wir spüren es – für uns alle ist hier keine bleibende Stadt. Wir sind nicht für immer und ewig hier. „Wir haben hier keine bleibende Stadt“.
Augustinus drückte das so aus: „Unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet, Gott, bei dir.“
Und Udo Lindenberg singt: „Hinterm Horizont geht’s weiter.“
Deshalb: keine bleibende Stadt.

3.) Die zukünftige Stadt
  - dazu eine Beispielgeschichte:
Eine Frau liegt im Sterben. In den letzten Wochen ihres Lebens bereitet sie mit dem Pfarrer, der sie begleitet, auch ihre Beerdigung vor. Sie wollte mit einer Bibel in der linken und einer Gabel in der rechten Hand beerdigt werden. Sie erzählte: In der Gemeinde gab es oft sonntags nach dem Gottesdienst Mittagessen. Wenn der Koch zu ihr sagte: „behalte die Gabel in der Hand“, dann wusste sie, dass es nach dem leckeren Essen etwas noch Besseres gab - einen besonderen Nachtisch. Sie hielt die Gabel in der Hand, um diesen dann essen zu können. Bei der Beerdigung nun war die Frau mit der Gabel in der Hand im offenen Sarg aufgebahrt. Die Anwesenden fragten, was es mit der Gabel in der Hand der Verstorbenen auf sich habe, da konnte der Pfarrer erklären, dass die Frau wusste: Das Beste kommt erst noch.
(Quelle: Ortberg, John: Das Abenteuer, nach dem du dich sehnst; Gerth Verlag)

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“.
Wie gut zu wissen, dass Gott für uns Menschen noch mehr bereit hält als das Leben hier auf der Erde. Von der Stadt Gottes ist in der Bibel immer wieder die Rede.  Von der Heimat, die im Himmel ist.
In der Bibel finden wir dazu sehr eindrückliche Beschreibungen: dort, wo Gott alle Tränen abwischen wird, wo es kein Leid und keinen Schmerz mehr gibt. Dort, wo es schön ist wie bei einem Festmahl oder wie bei einer Hochzeit.
„…die zukünftige suchen wir“. Suchen bedeutet: sich ausrichten auf – damit rechnen – vertrauen. Es lohnt sich. Denn Gottes Versprechen gilt auch uns: wer sucht, der findet!

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

Und wenn Sie jetzt gleich Ihre Gabel oder Ihre Kuchengabel in die Hand nehmen, vielleicht  denken Sie dann auch wie die Frau in unserer Geschichte daran: Das Beste kommt erst noch!
Wir wünschen Ihnen guten Appetit, eine gute Zeit hier in und außerhalb der Vesperkirche.

S e g e n s w o r t: Und der Segen Gottes begleite uns.